Historischer Abklatsch

 

 

Nach dem 2. Weltkrieg, besonders in den 50ziger Jahren, trafen sich ehemalige Übersiedler aus dem Rheinland, die in Vellahn eine neue Heimat gefunden haben, und Eingeborene in der Kult-Gaststätte „Herbert Wulf“. Im Volksmund hieß der Landkrug „Zum Spundloch“! Die illustre Gesellschaft von Vellahn, aufgeteilt in unterschiedliche Stände, auch Klickenwirtschaft genannt, feierte hier an einem Tisch so manche lustige Runde bis in die frühen Morgenstunden.

 

Manchen Neidern störten diese mitternächtlichen Partys, so dann der Gastwirt Herbi musste Meldung erstatten beim Dorf-Sheriff. Doch die Härtesten unter ihnen und Herbi, als auch der ABV, ließen trotzdem raus die Sau! So geschah es auch alljährlich, wenn Rosenmontag war angesagt, eine Idee wurde geboren, Karneval in Vellahn.

 

Im Jahre 1959 war es dann soweit, unter Federführung von Frau Liesel Gründer, sie stammte aus Wuppertal, und ihren Mitstreitern der ersten Stunde wurde die 1. Session des VCC angekurbelt. Der 1. Präsident war Hans Jens und das erste Prinzenpaar Traudi Behnke und Friseurmeister Willi Teller, der 4 Jahrzehnte hindurch ein treuer Karnevalist, Büttenredner und der erste Maskenbildner des VCC war. Frau Gründer war eine verdienstvolle Veteranin des VCC, zu Lebzeiten wurde sie alljährlich vom Festumzug der Vellahner Karnevalsfreunde in ihrem Hause besucht und geehrt, mit einer Ordensverleihung, mit einem Küsschen der Elferratsmitglieder, mit einem Musikständchen und mit einem dreifachen Vellahn Velau.

 

Jedes Jahr sagte sie die gleichen wohlklingenden Worte, „Ihr Jungens haltet durch, macht weiter so!“ und die Präsidenten antworteten, „Schau Liesel, die Jugend, die schönen Garden und Prinzenpaare, dein Werk, wir können nicht mehr aufhören!“, der Festzug zieht weiter, man kann ihn nicht mehr aufhalten. Unsere Liesel hat 45 Sessionen und Festumzüge des VCC erlebt. Als sie 2004 verstarb, verstummten die Gesänge des Zuges der 46. Session für eine Minute, um sie ein letztes Mal für ihr Lebenswerk „Karneval in Vellahn“ zu ehren.

 

An dieser Stelle möchten wir der vielen Mitstreiter des VCC, Mitstreiter der ersten Stunde erinnern. Büttenredner, wie der Bäckermeister Werner Kleist, der Landwirt Emil Heinrich, der Landwirt Franz Strauß oder die Schmiedetochter Hilde Schnaack, geb. Leverenz auch genannt „Die Hilde vom Rattenbarg“. Hildes Markenzeichen waren eine rauchende Zigarre und ein Bierstiefel. Die musikalischen Beiträge von Anneliese Waldschläger und Greti Kerber geb. Waldschläger, Jürgen Dreier, Uwe Baumann, Jochen Schrapers, Eckhard Kringel, Bruno Heinrich, Dieter Kringel, Gerhard Bohrenfeldt, Hans Paul gehörten zu allen Festsitzungen, wenn die Toreros auftraten kam Stimmung auf im Saal. Während der 13. Session übernahm Paul Schomann die Präsidentschaft im VCC, das plötzliche Ableben des 1. Präsidenten Hans Jens zwang ihn zu einer schnellen Entscheidung und Annahme dieses Amtes. Der VCC hatte viele extreme Situationen überstanden und zählt mit zu den ältesten Vereinen, in Mecklenburg / Vorpommern. Der 15. Vellahner Karneval wurde unter dem Eindruck eines historischen Ereignisses gefeiert. Das Karnevalsmitglied Frau Lübbert, wohnhaft in der „Bratkartoffelfresser Str.“ oder auch umgangssprachlich „Rote Flöt“ genannt und heute trägt sie die Straßenbezeichnung Häuslerei, stickte eine Vereinsfahne und der Präsident Paul Schomann nahm die Weihe der Fahne, im Beisein vieler Karnevalsfreunde, vor.

 

Der 30. Vellahner Karneval wurde 88 / 89 würdig gefeiert, unter dem Motto, „VCC rot – weiß, im närrischen Gleis“. Ein besonderes Ereignis in der Geschichte des VCC wurde das 8. Präsidententreffen des Bezirkes Schwerin 1989. Dieses Treffen wurde unter Federführung unseres Vereines durchgeführt im Kulturhaus Boizenburg. Der damalige Prinz, Klaus III (Marmulla), war von 1991 bis 2017 der dritte Präsident des Vellahner Carneval Club seit 1960 eV.

 

Mittlerweile feiern wir unsere 65. Session, DDR – Zeit, Wendezeit, Corona - Pandemie und die sogenannte „Zeitenwende“ haben wir belebt, erlebt und überlebt. Heute noch, der Vellahner Karneval zur einer Kulturgröße zählt in Mecklenburg / Vorpommern, Sachsen, Sachsen – Anhalt, Brandenburg, Schleswig – Holstein, Tunesien und Ungarn.

 

Auf der 37. Session haben wir gezeigt, dass wir sogar europaweit bekannt sind. Unsere damalige Prinzessin Vicktoria I (Kiss) war und ist eine waschechte Pusta – Frau, aus dem berühmten Paprika – Land Ungarn. Unsere Fan - Gemeinde wird immer größer, denn wir zeigen viel Herz auch bei einem derben Scherz. Elferat, Fahnenträger, Schatzmeister, Karnevalsbürgermeister, Präsident, Zeremonienmeister, Tanzgarden, Prinzengarde, Prinzenpaare und zwei Tanzmariechen haben wir sogar und jedes Jahr zur rechten Zeit sind alle wieder da! Beim Karnevalsumzug durchs Dorf bekommen die Vellahner Bürger von ihrem VCC ein dreifaches „Vellahn Velau“ und der VCC erhält ein Fläschchen als Dankeschön. So singt man „Kornblumenblau“ und feiert wie damals, lacht bis die Morgenröte erwacht. Nachzutragen seien noch einige spezielle Vorfälle, die mit karnevalistischem Humor getragen und gelöst wurden. Unter jedem Präsidenten traten Ereignisse auf, die schnelles Reagieren sowie teamgerechtes Handeln erforderten.

 

Anno 1964, unter Präsident Nr. 1, wurde unser Dorf unter Quarantäne gestellt, Grund war die Maul – und Klauenseuche. Nicht nur die Schule fiel aus, auch der Karneval aber im internen Kreis fand man sich zusammen und das Prinzenpaar hieß MKS die Ersten.

Anno 1991, unter Präsdent Nr. 2, wurde der 11.11. gefeiert, aber ein Wasser – schaden und der Einsturz einer Decke im berühmten Konsumsaal sowie die deprimierende Golfkrise verhinderte die komplette Durchführung der 32. Session. Das Prinzenpaar nannte man die Wendegeschädigten die Ersten, hoffentlich die Letzten.

Anno 1996, unter Präsident Nr. 3, mussten wir uns aus unserem Kulturpalast

„Konsumsaal“ verabschieden, erst mit traurigen Mienen. Doch dann lachten unsere Herzen, weil in der Sporthalle können wir mit einem größeren Narrenvolk scherzen.

Mit Nutzung der Sporthalle haben wir unsere Karnevalsprogramme gewaltig verbessert, zum 36. Karneval hatten wir nur eine Prinzengarde sowie Tanzgarde im Programm enthalten. Mittlerweile sind es mehr als 5 Gruppen, dadurch haben wir einen sehr hohen Anteil von jugendlichen und erfahrenen Mitstreitern, ca. 60 % unserer Mitglieder sind unter 40 Jahre alt. Viele, ca. 30 %, unserer Mitglieder kamen und kommen aus den Gemeinden unseres Amtes Vellahn aber auch teilweise aus Wittenburg, Hagenow, Pritzier oder Boizenburg. Der Verein hat viele Rückschläge weggesteckt, doch nach den Erfolgen sich erholt, somit immer wieder das berühmte Blut geleckt. Trotz viel Bewegung und Flutaktion in den Mitgliederzahlen haben wir, durch die gute Jugendarbeit im Verein, genug die ihn ziehen, den karnevalistischen Karren.

 

Die 40. Session wurde zum ersten Gala-Abend, in der neuen gesamtdeutschen Geschichte. Seit vierzig Jahren waren die Narren in Vellahn nun unterwegs, es wurden ehemalige Prinzenpaare, Gardisten und Aktive geladen und setzten sich ohne zu fragen, ganz normal auf den ihnen bekannten Karnevalskarren. Karnevalisten wie Kurt Kaller, Herbert Gawer, Uwe Fischer, Dieter Kringel und Gerhard Bohrenfeldt waren voll in der Spur und sangen, „In Vellahn da ist heut Karneval“! Im Lindenhof in Lübtheen hatten wir einen Gastauftritt, der machte uns für den Rest der Session richtig fit.

 

Es war im Jahre 2003, der Umzug war ein Hit, zum ersten Mal danach ein karnevalistisches Open-Air den Narrenzug erhitzte. Showtänze der Garden und der Quetziner „No Limit Dancer“ mit legendärer Countrymusik reihten sich ein. Sie zogen alle Register, der Funke sprang über und Beifall gabs immer wieder. Mit Freude werden wir uns an diesen 44. Vellahner Karneval erinnern. Das konnten wir nur mit Fleiß erreichen, festgehalten durch das Schweriner Nordmagazin des NDR, wir beim Einräumen unserer Festhalle.

 

2009 ohne Frage, das waren Karnevalstage und Karnevalsnächte, die wir nie vergessen werden, sie waren emotional geladen, temperamentvoll und mit karnevalistischer Hingabe wurden die Prunksitzungen abgehalten. Das Publikum war begeistert und forderte immer wieder Zugaben, weil die Programmdarbietungen in hoher Qualität vorgetragen wurden. Der Straßenkarneval war einfach phänomenal, trotz Regengüsse. Die Sendung „Das“ vom NDR hat alles für die Nachwelt gefilmt. Unsere Fans haben ihre Ideen dargeboten und mit viel Kreativität haben sie den 50. Karnevalsumzug zu einem Highlight werden lassen.

 

Der Gala-Abend war sehr ergreifend besonders für die Älteren unter uns, es ist eine schöne Geschichte für die Chronik des VCC. Das erste Treffen der Prinzenpaare fand zum 30. Jubiläum statt und das zweite zum 40. aber das dritte war sensationell, der Teilnehmer wegen. 96 Prinzessinnen und Prinzen hat der VCC hervorgebracht, 9 sind verstorben, 65 waren zugegen, 22 haben abgesagt aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen.

Die geladenen Vereine waren begeistert und erfreuten sich an unserem schönen Jubiläumsprogramm.

Ehemalige Büttenredner aus den sechziger, siebziger Jahren waren zugegen wie z. B. die Hilde vom Rattenberg (Hilde Schnaack) oder der Stargast Gerhard Bollow aus Kloddram. Das Fazit der 50. Session konnte nur sein, wir hatten eine große Jubiläumsfeier erlebt!

 

Die 55. Session hatte alles, was einen Karnevalisten auf Touren brachte, überstürzte Sanierungsarbeiten an der Sporthalle zwangen den Verein dazu, die Eröffnung der 56. Session zu verlegen, in den Nachbarort Banzin. Obwohl die beliebte Live – Band „Cotton Bags“, mit ihren Mitgliedern Jörg Bieder, Mario Völz, Nico Völz, Paddy Schomann, zum Tanz aufspielte, waren wir nur unter uns. Doch der Vellahner Karneval gehört nach Vellahn, sowie der Kölner zu Köln gehört! Die Fans taten sich schwer den 11.11.2013 so einfach anzunehmen, dafür liefen die Festsitzungen und der Straßenkarneval 2014 umso besser. Mit letztem Einsatz und großem Engagement der Bauleute und dem Hausmeister der Schule wurden die Sanierungsarbeiten soweit fertiggestellt, dass die Veranstaltung zur Verleihung des Spaßvogelordens durch den Karnevallandesverband M/V an die Landtagspräsidentin von M/V, Frau Sylvia Bretschneider in der Vellahner Sporthalle, am 01.02.2014 stattfinden konnte. Diese besondere Verleihung, für Unterstützer*innen von „Ehrenamtlicher Arbeit und des Solidargedankens“ der die Gesellschaft zusammenhält, wurde in den Jahren zuvor im Schweriner Funkhaus des NDR vollzogen, mit der Vellahner Veranstaltung begann eine neue Abfolge.

 

Die 10. Spaßvogelveranstaltung des KLMV organisiert und durchgeführt vom VCC, war eine große Ehre und Herausforderung zugleich, denn wir konnten uns einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Die Vertreter des KLMV Vorstandes, anwesende Vereine aus M/V und viele geladene Gäste haben sich ausnahmslos positiv zu dieser Gala – Veranstaltung geäußert. Frau Bretschneider war von unserem Programm, besonders von unserer Jugendarbeit, so begeistert und lud daraufhin ins Schweriner Schloss ein. Am 13. September 2014 fuhren 28 Kinder und Jugendliche, alles Mitglieder unserer Tanzgruppen, nebst Trainer*innen und Elferratsmitglieder*innen in das Landtagsgebäude. Sie erlebten einen schönen Ausflug mit Schlossführung und eine gemütliche Kaffeetafel mit der Landtagspräsidentin.

Trotz aufgetretener Kakofonien, im Laufe der 55 Jahre hat der VCC immer seinen Sinn für die harmonische Komponente behalten und im  Sinne seiner Gründerväter als auch Mütter gelebt, gearbeitet und gefeiert.

Unser 3. Präsident wurde in seinen letzten Jahren als Vorstandsvorsitzender mit hochrangigen, karnevalistischen Auszeichnungen des KLMV, des BDK geehrt und gehörte, am 18.02.2014, zu einer aus 8 Mitgliedern bestehenden Delegation des KLMV, die von unserer Kanzlerin Angela Merkel empfangen wurde. Alljährlich empfangen die Kanzler*innen zur fünften Jahreszeit karnevalistische Abordnungen aus ganz Deutschland und dieses Mal war auch unser VCC dabei. Mit großer Freude empfanden und empfinden wir immer noch, diese Auszeichnungen als eine kollektive Ehrung für alle, die seit 1959 eine großartige Idee zum Leben erweckten, sie mit Leben erfüllten.

 

Das Jahr 2014 war ein sehr gutes Jahr für den Vellahner Karneval! Die 55. Session war ein Erfolg, doch vor der Session ist nach der Session. Danach starteten wir sofort in die nächste Warm-up Phase, unsere Akkus wurden aufgeladen und waren bereit für die 56. Session und ihre Highlights. Voller Vorfreude, besonders auf das kommende Jahr, auf Aschermittwoch, den 18.02.2015, denn da fand das 25. Präsidententreffen des KLMV statt, im Alpine-Center in Wittenburg. Und das war der absolute Hammer! Nach 1989 durften wir, der VCC, eine kleiner Verein mit über 120 Mitgliedern, aus einem kleinen Dorf mit ca. 1000 Einwohnern wieder der Gastgeber dieser großartigen Veranstaltung sein, mit ca. 1000 zu erwartenden Karnevalisten, mit Gästen aus Politik und Kultur, mit all denen, die unserem Land Gutes bringen. Wir freuten uns riesig auf dieses Event und hofften, dass es keiner verpennt, wenn in Wittenburg die Vellahner Luft dann brennt. Und so ward es gekommen, wir sind heute noch ganz benommen! Tausend Narren waren da und sangen, “Scheiß drauf, Karneval ist nur einmal im Jahr“. Unsere Schirmherrin war, wie konnte es anders sein, Spaßvogel Nummer eins, Frau Bretschneider, aus dem Mecklenburger Land. Das Präsidentenfoto auf der SKI - Piste, das Novum, endlich mal wieder im Schnee, was man vom Programm nicht sagen konnte. Alle Aktiven waren Top, der Präsi und der Vocapella – Chor sangen mit allen im Center: „An Tagen wie diesen“ lassen wir uns nichts vermiesen, vor dem damaligen Vorstand, den Mitgliedern des VCC muss man sich verneigen und bedanken für diese hervorragende Organisation und immense Arbeit zur Erfüllung der angestandenen Aufgaben.

 

Teilnehmervereine am 25. Präsidententreffen haben uns neidlos auf die Schulter geklopft. Welch ein Lob, mit karnevalistischer Kompetenz aus ganz M / V gewürzt hat der VCC seinen Ritterschlag empfangen.

 

Nach dem großen 25. Präsidententreffen (was einigen zu teuer war, aber wir lassen uns unser großartiges Fest nicht zerreden), unter Federführung des VCC, in Wittenburg waren wir aufgerufen keinen Qualitätsbruch zuzulassen. Die darauffolgende 57. Session war eine glanzvolle Veranstaltung, trotz der vielen Neuerungen im Ablauf des Programms und der neuen personellen Zusammenstellungen der Tanzformationen. 

 

Diese 57.Session war kein Selbstläufer, denn unsere Gäste spürten die gute Vorbereitung durch Trainer, Tänzer, Gastronomie und allen aktiven Teilnehmer, die mit karnevalistischer Liebe und Pflichtgefühl agierten.

Von allen Seiten bekamen wir ein positives Feedback und sehen mit großer Vorfreude in unsere karnevalistische Zukunft.

 

Lobeshymne zur 57. Session aus der Fangruppe Alex zitiert:

„Lieber Alex,

das mit dem „kleinen Dorf“ war natürlich nicht degradierend gemeint: ich war nur überwältigt vom ( Auf – und ) Umfang des Programms und der riesigen Stimmung, die ich nicht in Vellahn (MV) vermutet hätte: noch vor Programmende tanzten die Leute auf den Tischen – das will schon was heißen! Dagegen erscheint mir der Mainzer Karneval langweilig.“

 

Diese positive Fan - Reaktion sollte und hat uns mit Freude erfüllt, denn das sind die Stunden, die zählen im Karnevalsleben!

Wir brauchten und brauchen dieses ehrliche Feedback unserer Fans, denn nicht nur die Vorbereitung der 58. Session 2016/17 erfordert unsere volle Aufmerksamkeit und Schaffenskraft, auch die zukünftigen Sessionen.

Der 58zigste Vellahner Karneval hatte auch geschichtsträchtige Momente und Highlights. Auf Einladung der Bundesfamilienministerin Frau Schwesig, stellvertretend für alle VCC – Kinderprinzenpaare der vergangenen Sessionen besuchten Annabell die I. und Levin der I. das Berliner Ministerium, in Begleitung der Vorstandsmitglieder und Eltern Nadine Tippelt und Andy Scheel. Eine große Freude für den VCC  und eine Anerkennung für die sehr gute Nachwuchsarbeit.

Jede Session beginnt mit einer Begrüßung und endete mit ein bisschen Wehmut, diesmal mit dem Ende einer Ära, die Oberpappnase Nummer 3 reicht den imaginären Staffelstab an die Oberpappnase Nummer 4 weiter. Die 26 Jahre mit viel Spaß und Freude durfte er der Vorreiter sein, Klaus Marmulla sagte, Danke für diese Zeit! „Abschied ist ein scharfes Schwert, was tief ins Herz dir fährt“, aber auch ein neuer Anfang zum Erhalt des Vereines. Die letzte Session bescherte den scheidenden Präsidenten weitere Ehrungen und Überraschungen.

 

Während seines 26 Jahre hatte er viele wichtige Personen an seiner Seite, unsere Karnevalsbürgermeister, Zeremonienmeister. Auch sie prägten das Gesicht des Vereins, setzten ihn den Stempel auf. Der eine, Eckhard Kringel, war unter 3

Präsidenten, der stellvertretende Vereinsvorsitzende ein zuverlässiger Vertrauter in allen Fragen, der andere war  Andy Scheel, eine loyaler aber auch kritischer

Mitstreiter. Ebenso waren sind die bestehenden und auch die nachfolgenden

Vorstände und die Elferräte hervorragend aufgestellt. Zeremonienmeister und Urgestein Herbert Gawer, die Straße „Am Markt“ wurde während der 41. Session umbenannt in die „Herbertstraße“, eine karnevalistische Ehrung. Der Nachfolger Markus Lüpken und die Schatzmeisterin Dajana Völz sind nicht wegzudenken.

Ohne die aktiven Mitglieder des VCC wären die leidenschaftlichen Abläufe der  letzten Session des scheidenden Präsidenten nicht denkbar gewesen.

Dass der 3. Präsident eine der höchsten Auszeichnungen des BDK erhielt, den Verdienstorden in Gold mit Brillanten, „Habe ich meinem VCC zu verdanken“, waren seine Worte. Also ein ehrlicher Orden, der von und für unserem Verein

beantragt und verteidigt wurde, vielen Dank nochmals an alle, speziell an den damaligen Karnevalsbürgermeister Andy Scheel und dem KLMV – Präsidenten Lutz Scherling.

Die höchste Ehrung, keine Auszeichnung möge sie noch so hoch angebunden sein kann da mithalten, bekam er von den Menschen, von den Fans und allen Mitgliedern des VCC auf der letzten Sitzung. Ein jeder verabschiedet sich von ihm mit seiner persönlichen Umarmung und bedankte sich mit herzlichen, ehrlichen Worten, mehr geht nicht. Der rote Teppich, der letzte Ausmarsch und der nachfolgende Einmarsch sind auch ein Zeichen für einen Neuanfang, mit dem Versprechen, „Ich helfe weiterhin, wo ich kann“!  

   

Im März 2017 wählten die Mitglieder des VCC einen neuen Präsidenten, den Vierten, ein Enkel des 2. Präsidenten, unseren Patrick Schomann. Als Jungminister verdiente er seit 2003 seine ersten Sporen, sammelte Erfahrungen, ohne zu ahnen, was 14 Jahre später ihn wird widerfahren. Die Philosophie des Vereins: „Alte Traditionen sollte man bewahren, sich aber nicht scheuen, auch Neues zu wagen“ hat er sich eingebrannt, so man den Richtigen fand. Man merkte schon deutliche Veränderungen während des Verlaufs seiner ersten Session, die uns allen gut tat. Nicht nur der Einsatz eines Elferratswagen, auch der Umgang und die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern, sowie der Einsatz der neuen Medien.

Die erste Session gut gelungen, wurde er gleich im darauffolgenden Jahr zu den neuen Herausforderungen gezwungen.

 

Der neue Präsident Patrick Schomann hat sie mit Bravour angenommen, seine 2. Session am 11.11.18 und das 60. Jubiläum für den VCC am 02.02.2019 mit einem Gala-Abend der Prinzenpaare, zu eröffnen! Schöne Stunden wurden zusammen verbracht. Die „alten“ Karnevalisten wiederzusehen, war für jeden eine tolle Sache. Sehr gefreut haben wir uns über die Anwesenheit unsere erste Prinzessin Traudi Behnke. Mit großer Freude nahm sie den Karnevalsorden entgegen, vor 60. Jahren erhielt sie den ersten Orden, aus Pappe selbst gebastelt.

Das VCC Team und der neue Präsident haben sich in den letzten zwei Jahren gut zusammengerauft und waren dabei ein richtiges Gespür zu entwickeln für Einander zum Miteinander.

 

Auf der 61. Session wurde eine Neuerung eingebaut, ein Strukturwandel der positive Auswirkungen hatte. Der 11.11., die Eröffnung der Session wurde von innen nach außen verlegt, mit den bezeichneten Namen „Viva Vellahnia“ - Narhalla unterm Sternenhimmel.

Die 62. Session wurde eine Viva Vellahnia der anderen Art, am Himmel zogen auf  dunkele Wolken „Corona, warum bist Du gekommen, hast uns die 62 zigste genommen.“ Kultur und Systemrelevant - wird synchron nicht genannt , aber Business, - da weiß man - dass es beschisse ist, wenn man von Corona - gebisse is! Darum lasst uns einen Doppelten holen und unsere Hymne johlen:

Jedes Jahr, wenn Freude unser Herz beseelt, wird bei uns in Vellahn ein neuer Prinz gewählt, in jenem Jahr war es ein Corona-Paar, schnell weg damit,

freuen wir auf das kommende Jahr. „Vellahn Velau“ und auf ein Neues, richtiges, schönes Prinzenpaar! Am Rosenmontag 2021 gelang uns unter Führung des Vorstandes und der leidenschaftlichen Teilnahme der Bevölkerung ein ungewöhnlicher karnevalistischer Umzug. Dem Aufruf des Vorstandes folgten viele Mitglieder*innen und Karnevalfan*innen, so dann, schmückten sie ihre Häuser und Vorgärten. Sogar das Ostseewelle Hitradio MV klingte sich ein und landesweit ward es zu hören so schnell wird der VCC nicht sterben!

 

Corona und AHA – Regeln, unter dem Motto: „Caramba, Karacho ein Whisky“, mal ein Glas auf dem Sofa daheim, verflucht „Sacramento Vellahnia“ im nächsten Jahr feiern wir wieder auf unseren Straßen und nicht allein.

Denn dort ist der Karneval zu Hause, dann heißt es zum wiederholten Male:

 „Nicht nur am Rhein auch in Vellahn schmeckt der Wein“, Vellahn Velau auf bald!

 

Der Optimismus für 2022 wurde von allen getragen, doch die 63. Session wurde zu einem harten Trip und schlug uns mächtig auf den Magen. Das Prinzenpaar Corona die 2. haben sich nochmals durchsetzt, das war nun wirklich ein derber Scherz. Auch standen personelle Änderungen im Raum, die Wahlen für die nächste Legislaturperiode mussten vorbereitet werden. Präsident Nummer 4 konnte aus privat – beruflichen Gründen eine weitere 5jährige Amtszeit nicht antreten. Im März 2022 wählten die VCC – Mitglieder ihre Oberpappnase Nummer 5, der Stallgeruch blieb der gleiche. Daniel Schomann, der Bruder und Karnevalsweggefährte, übernahm nach seiner Wahl eine große Verantwortung. Nach 2 verflixten Corona Jahren musste er gemeinsam mit dem neugewählten Karnevalsbürgermeister Rene Kringel, Sohn des Urgesteins Eckhard Kringel, und dem neuen Vorstand den Karnevalskarren wieder in Schwung bringen. Wahrlich, dies konnte nur gut gelingen, weil sie die VCC–Mitglieder mit ihrem neuen Chef diesen schwierigen Weg gemeinsam gingen. Alte noch rüstige Aktive sprangen mit ein, die Tanzgarden waren nicht allein, denn Frauenpower brachten das zusätzliche karnevalistische Feuer ins Programm. Der Präsident moderierte sich gekonnt durch das Programm und die Fans waren wiedermal außer „Rand und Band“.

 

In seinem Wagen sitzen junge Karnevalist*innen wie z. B. Judith Gühlstorf, Nils Gühlstorf und Marie Gühlstorf , Ron Kringel, Tina und Tessa Lüpken die zukünftige VCC – Dynastie, die hoffen lässt.

 

Prinzenpaare sind ein Highlight auf dem Vellahner Karneval, mit unseren illustren, imaginären Paaren 1964 / 91 / 2021 / 22 und den restlichen 60- mal haben wir es auf eine stolze Zahl von 64 gebracht. Das 65. steht nun schon bereit für die kommende Narrenzeit. Die Zukunft wird zeigen, wohin der VCC wird gehen, 2029 werden wir die 70. Session begehen. Das wäre doch gelacht, noch 5 Sessionen, bis dahin werden wir uns noch mit viel Spaß belohnen.

 

Klaus Marmulla – November 2023

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Historischer Abklatsch des VCCs
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